Mittwoch, 9. Oktober 2013

"Who hath abolished Death": Walking Tour durch Edinburgh - Day 3

Heute habe ich mit Heaven aus meinem Zimmer und Brook aus einem anderen Zimmer eine Walking Tour durch den alten Teil Edinburghs gemacht. Die Tour ging von 13 Uhr bis kurz vor 4 Uhr nachmittags und war wirklich anstrengend, weil wir alles zu Fuß abgelaufen sind.

Unser Tour Guide hieß Ben Hunter und wir haben uns auf der Royal Mile nahe der Tron Kirk getroffen. Ben arbeitet schon ewig als Touristenführer und bevor er in Edinburgh war, hat er in Spanien gearbeitet.
Tron Kirk mit dem Schirm von Ben
Von der Kirche aus gingen wir weiter zu den City Chambers, in deren Innenhof steht eine Statue von Alexander III, der 1249 bis zu seinem Tode Schottlands König war. Die Bronzestatue stellt dar, wie er sein Pferd Bukephalos zähmt. Nachdem er starb, wurde seine Tochter, Margarete, Jungfrau von Norwegen, im Alter von drei Jahren Königin bis zu ihrem Tod mit sieben Jahren. In den City Chambers kann man übrigens den Titel Esquire gegen Geld erwerben, der allerdings keinerlei Bedeutung hat.
City Chambers

Die nächste Station der Tour war das Market Cross direkt neben St. Giles' Cathedral. Auf dieser Empore wurden im Mittelalter die Neuigkeiten für alle Besucher des Markts verkündet. Außerdem wurden Diebe, die beim Stehlen erwischt wurden, mit dem Ohr an die hölzerne Tür des Market Cross genagelt und dort für 24 Stunden stehen gelassen. Sie wurden bestraft, indem die Händler fauliges Obst und Gemüse nach ihnen warfen und die Bürger ihre Nachttöpfe über ihnen ausleerten, des Weiteren konnten Passanten sie treten und prügeln, wenn sie wollten. Nachdem ein Tag um war, wurde der Nagel aus ihrem Ohr gezogen und sie waren wieder frei. Waren sie jedoch nicht gewillt, 24 Stunden dort zu stehen und gedemütigt zu werden, hatten sie auch die Möglichkeit, sich loszureißen, wobei sie meistens ihr Ohr an der Tür zurücklassen mussten. Die einzigen Möglichkeiten, die sie dann noch hatten, waren für Männer, Pirat zu werden, und Frauen konnten sich lediglich noch als Prostituierte im Hafenviertel verdingen, da sie durch ihr fehlendes Ohr nirgendwo eine andere Anstellung finden konnten.
Ben ist der, der blöd guckt!
St. Giles' Cathedral ist die einstige Kathedrale Edinburghs und wird auch High Kirk of Edinburgh genannt. Heutzutage ist sie keine anglikanische Kirche mehr sondern eine presbyterianische Kirche. Diese Änderung, die im 17. Jahrhundert vorgenommen wurde, wurde den Bürgern zuerst nicht mitgeteilt, und als der Pfarrer die neue Predigt verließ, wurde eine Straßenverkäuferin namens Jenny Geddes so wütend, dass sie ihren Stuhl nach ihm schmiss, während sie "Devil cause you colic in your stomach, false thief: dare you say the Mass in my ear?" schrie. Die einstige Kathedrale wurde seit dem Jahre 1120 und nach einem Brand im Stil der Gotik erbaut.




Nach einem Stopp beim Writers' Museum in einem Close sind wir weiter auf den Grassmarket gegangen. Dieser war im Mittelalter ein wichtiger Marktplatz für Pferde und andere Viecher und heute gibt es dort viele kleine Läden und Pubs. Wir haben hier eine kurze Pause gemacht, und weil ich nur Äpfel gefrühstückt hatte, habe ich mir ein paar Kohlenhydrate in Form eines Schokomuffins gegönnt. 

 
Edinburgh Castle von der anderen Seite
Die nächste Station war Edinburgh Castle, dort hat uns Ben eine interessante Geschichte über den Stone of Destiny erzählt, die ich leider vergessen habe. Im Großen und Ganzen ging es darum, dass der Stein eigentlich nach Schottland gehört, aber in Westminster Abbey in London aufbewahrt wurde, bis ein tapferer schottischer Student im 20. Jahrhundert versucht hat, ihn zu stehlen. Das ist ihm auch geglückt, allerdings hat er ihn versehentlich zerbrochen und die eine Hälfte in einem Feld an der Süd-Ost-Küste in England vergraben. Die andere Hälfte hat er über die Grenze nach Schottland geschmuggelt und einen Steinmetz darum gebeten, die beiden Hälften wieder zusammenzufügen. Also sind sie wieder nach England gefahren, haben den Stein wieder ausgegraben, zurück nach Schottland gebracht und einen Brief im Inneren des Steines versteckt, bevor sie ihn repariert haben. Dann haben sie ihn in eine Kirche gebracht, weil sie Angst hatten, festgenommen zu werden, da die Engländer wegen des Diebstahls ein wenig erbost waren. Der Pfarrer hatte jedoch auch Angst, Ärger zu bekommen, und sie wurde der Stein wieder nach London zurückgebracht. 1996 wurde der Stein nach über 700 Jahren aber wieder zurück zum Schloss in Edinburgh gebracht. Warum der Stein wichtig für die Schotten ist, weiß ich allerdings nicht mehr (tut mir leid, ich habe geträumt!).

Ein schottischer König ist hier auch begraben...
Danach ging es weiter auf einen Friedhof, auf dem J.K. Rowling auf der Suche nach Namen für ihre Charaktere in Harry Potter gewandelt ist. Professor McGonnagall, Mad Eye Moody und Lord Voldemort alias Tom Riddle haben ihre Namen von Grabsteinen bekommen. Außerdem gab es eine sehr nette Geschichte über einen Hund namens Bobby, der ebenfalls dort begraben ist, ich weiß auch nicht warum (hab geträumt, tut mir erneut leid) und der sehr berühmt in Edinburgh ist. Vor dem Friedhof steht eine Statue von ihm und es gibt außerdem ein Restaurant nebenan, das nach ihm benannt ist. (http://de.wikipedia.org/wiki/Greyfriars_Bobby hier etwas mehr über Bobby)





"Who hath abolished Death, yo"


Der Lieblingsgrabstein von Ben

Ben hat den Friedhof mit einer schottischen Lasagne verglichen - Lage auf Lage

Gegenüber von dem Friedhof ist das National Museum of Scotland, und wenn man die Straße weitergeht, kommt man zum ehemaligen Hauptsitz der Schottischen Bank, der heute ein Museum über die Geschichte der Schottischen Bank ist (sehr interessant, ich weiß schon).
National Museum of Scotland
Dann war die Tour zu ende und wir sind zurück zum Hostel gegangen.
Ich weiß leider nicht mehr alles von der Tour, es war aber wirklich witzig und unterhaltsam, weil Ben das ganze nicht trocken rübergebracht hat, sondern die ganze Zeit blöde Witze gerissen hat.

Auf dem Rückweg haben wir übrigens ein megasüßes Brautpaar getroffen, bzw SIE war süß


Nachts bin ich übrigens mehrmals aufgewacht, weil Hairy ausgezogen ist und ein paar andere Mädchen (Hallucinate und Happy) dazugekommen sind. Die beiden waren morgens aber auch schon wieder weg. Hotstuff geht übrigens jeden Tag zu seinen Treffen und auf Wandertour, wo er versucht, neue Leute zu rekrutieren. Wenn er nicht bei diesen Meetings ist, geht er in seinen Sprachkurs. Ich trinke übrigens gerade Cidre, und er schmeckt besser als das Ginger Beer, das ich gestern probiert hab.

Also dann: Prost! Oder wie die Engländer sagen: Cheers!

Bobbys Grabstein

Statue von Bobby


Krasser Bobbyhype


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